
16. Tag: Vom Arches Nationalpark über
Blanding nach Mexican Hat
Samstag, 03. Oktober
Übersicht
- Startort: Moab
- Route über: Monticello, Blanding, Bluff
- Zielort: Mexican Hat
- Ziele: Hole-in-the-Rock, Newspaper-Rock, Dinosauriermuseum Blanding
- Übernachtung: Motel
- Essen: Frühstück: Hotelbuffet, Mittag: Mexican Blanding,
Abend: Brotzeit im Hotelzimmer
An diesem Tag hatten wir viel Zeit. Es war nur die
Strecke von Moab nach Mexican Hat zu bewältigen. Nach ausgibigem
Frühstück besuchten wir einen Mineralien- und Fossilienladen.
Ungeheuerlich, was da zu finden war. Alle möglichen Arten von
Kristallen und Halbedelsteinen,
Mineralien und schön gezeichneten Steinen. Das Ganze war im
rohzustand oder in verschiedenen Formen geschliffen zu haben. Am
meisten begeisterten mich aber die Versteinerungen. Ich konnte es
kaum glauben, aber sogar mehrere Oberschenkelknochen von der Größe
eines ausgewachsenen Elefanten hätte man kaufen können.
Ein richtiger Kruschtladen, Durcheinander von vorn bis hinten. Nach
langer Suche hatten wir dann doch einiges gefunden. In Eiform geschliffene
Halbedelsteine, versteinertes Holz mit wunderschöner Maserung
und für mich einen versteinerten
Zahn eines Deinonychus Raubsaurier.
Auf dem Weg nach Blandig besuchten wir das 'Hole
in the Rock'. Ein Ehepaar hat sich da in langwiriger Arbeit in den
massiven Fels eines Berges eine komplette Wohnung hineingeschlagen.
Nicht schlecht eingerichtet und sehr geräumig, aber trotzdem
nichts für mich.
Am Weg war auch der 'Newspaper-Rock' zu besichtigen,
eine mit schwarzer Kruste überzogene flacher Felswand, in der
die Indianer vor einigen hundert Jahren ihre Bilder eingeritzt haben.
Sehr interessant (siehe linker Bildrand).
Gegen Mittag kamen wir in Blandig an und gingen
zu einem Mexikaner Mittagessen. Der hatte alle möglichen Arten
von Taccos und die Auswahl war nicht leicht. Es hat sehr
gut geschmeckt. Blanding hatte aber außer gutem Essen auch
ein Dinosauriermuseum zu bieten, das ich mir nicht entgehen ließ.
Das Museum ist sehr neu und hervorragend ausgestattet. Nicht sehr
groß, aber die Art der Darstellung und die ausgestellten Saurier
sind anschaulich und interessant. Neben den zusammengesetzten Knochen,
die in der Umgebung gefunden wurden, zeigt das Museum auch lebensechte
Nachbildungen. So hat man einen guten Eindruck, wie
groß diese Tiere waren und, wie deren Haut aussah. Am beeindruckensten
war natürlich der Tyrannosaurus Rex. Neben der Körpergröße
ist es vor allem das Gebiß, das schon ziemlich furchteinflößend
ist.
Jetzt war es aber doch Zeit, daß wir weiterkamen.
Durch wechselnde Landschaften ging es nach Süden. Neben der
Straßen sahen wir immer wieder kleine
Läden, die allen möglich Tand verkauften. Von Indianerschmuck
bis hin zu Versteinerungen, echten und falschen. Als "Eye-Catcher"
basteln die Ladenbesitzer aus alten Knochen und Schrott ihre eigenen
Sauriergerippe zusammen. Da gibt es dann schon mal ein Gerippe mit
Pferdekopf, der die Zähne von Bären hat, Rinderrippen
und als Schwanz eine alte Autostoßstange. Über
eine Paßstraße, die nicht geteert war und an der in
kurzen Abständen Warungen vor plötzlichen Erdrutschen
und schmieriger, glatter Fahrbahn waren ging es von Coloradoplateau
hinunter ins Monument Valley.
Am späten Nachmittag kamen wir dann in Maxican
Hat an, dem letzten Ort vor dem Navajo-Reservat. Der Ort bestand
aus einigen Motels, zwei Tankstellen und einem Laden.
Mehr war da nicht. Aber da hatte Mutter Natur doch noch etwas vorbereitet.
Kurz nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, kam ein Gewitter auf.
Gleichzeitig ging die Sonne unter und die von den letzten Lichtstrahlen
der Sonne in rot getauchten Wolken sahen sehr bedrohlich aus. Ein
grandioses Schauspiel, bis es dann zu schütten begann. Ringsherum
krachten die Blitze in die Berge und in Minuten war die Straße
überflutet. Wie gut, daß wir die Paßstraße
noch im trockenen geschafft hatten, das wäre kein Spaß
gewesen. Unser lukullisches Abendessen,
das aus schawrzwälder Vollkornbrot (das amerikanische schmeckt
abartig), Käse und Obst bestand, wurde durch die Show erheblich
aufgewertet. Von der Veranda des Zimmers, Gott sei Dank war sie
überdacht, konnten wir das Schauspiel wunderbar genießen.
Nach gut einer Stunde war alles wieder vorbei und die Sterne kamen
zwischen den Wolken hervor. Es war eine ruhige, angenehme Nacht.
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