
17. Tag: Durch das Monument Valley nach
Flagstaff
Sonntag, 04. Oktober
Übersicht
Die
Nacht in Mexican Hat war recht ruhig. Durch das Gewitter war die
Luftfeuchtigkeit sehr hoch und es hatte ziemlich abgekühlt,
sodaß die Autos völlig beschlagen waren. Frühstück
gab es in einem kleinen Restaurant mit einfachster Einrichtung.
Obwohl wir das typische Frühstück schon ziemlich satt
hatten, schmeckte es doch recht gut. Anscheinend hat da Muttern
selbst gekocht.
Wir verpackten alles im Auto und schauten und noch den 'Mexican
Hat' an. Das ist eine Felsnadel, auf deren Spitze ein Steinbrocken
sitzt, der wie ein mexikanischer Sombrero aussieht. Na ja, nach
den Hoodoos im Bryce Canyon eher eine schlappe Sache, aber wie bei
fast allem übertreiben die Amis auch hier und kündigen
das Ding als sensationell an. Es gab auch noch ein paar alte, nicht
mehr funktionstüchtige Ölpumpen, wie man sie aus der Serie
Dallas kennt. 
Kurz nachdem wir das Dorf auf dem Highway 163 verlassen
hatten, konnten wir die Felstürme des Monument Valley in der
Ferne sehen. Ja näher wir kamen, desto beeindruckender wurde
die Landschaft. Das Gebiet ist bei weitem nicht so groß, wie
wir uns das vorgestellt hatten, aber es sah trotzdem nicht weniger
gigantisch aus. Bei Gouldings Trading Post ging es links ab zum
Visitor Center. Auf dem Weg dahin muß man seinen üblichen
Obulus bezahlen. Bei der Einfahrt in den Parkplatz warteten schon
eine
ganze Menge Jeeps und anderer seltsamer Gefährte auf Touristen,
um sie durch das eigentliche Tal zu fahren.
Wir entschlossen uns aber die Rundfahrt mit dem
eigenen Auto zu machen, obwohl mehrere Schilder darauf aufmerksam
machten, daß die Straße nicht geteert und nach Regenfällen
schwer befahrbar sei. Weil
es ja am Abend vorher geregnet hatte, standen wir nach der ersten
Kurve auch schon im Dreck. Macht nicht, da
muß man einfach durch und es ging problemlos, nur unser schönes
weißes Auto war von oben bis unten voller Schlamm. Was wir
zu sehen bekamen war beeindruckend, wie in der Marlboro-Reklame,
nur noch schöner. Der blaue Himmel und die restlichen Wolken
erzeugten ein überwältigendes Bild. Wir waren froh, daß
wir selbst gefahren sind, weil
die Jeeps mit ordentlichem Tempo über die schlechten Straßen
bretterten und die Passagieren herumschüttelten. Außerdem
hatten wir so Zeit, an verschiedenen Stellen ausgibig herumzulaufen,
ohne daß da ein Fahrer nach kurzer Zeit zur Weiterfahrt drängte.
Und wie immer waren wir alleine, sobald wir ein wenig von den Viewpoints
weggingen und konnten so ungestört das Panorama genießen.
Nach ein paar Stunden fuhren wir zur Hauptstraße
zurück. Kurz vor der Kreuzung bieten über 30 Verkäufer
in ihren Barracken indianische Waren zu Verkauf an. Hauptsächlich
gibt es den typischen Schmuck, den jeder kennt. Auf den
ersten, flüchtigen Blick sieht alles gleich aus, wenn man aber
genauer hinschaut, kann man die Unterschiede der einzelnen Siberschmiede
entdecken und wer Zeit hat wird sicher etwas passendes finden, das
für einen akzeptablen Preis zu haben ist. Dabei sollte man
auf jeden Fall versuchen zu handeln, es hilft fast immer.
Nach
dem Genuß eines Navajo-Burgers, der ganz ordentlich schmeckte
ging es auf der 160 weiter nach Kayenta. Das ist der Hauptort der
Navajo Indianer über den es nichts zu brichten gibt. Wie immer
war auch hier die Landschaft links und rechts der Straße ziemlich
eintönig.
Das änderte sich erst als wir nach Tuba City
auf der Interstate 89 nach Süden fuhren. Kurz vor Flagstaff
bogen wir auf eine kleine Straße ab, die durch den Wupatki
Nationalpark führte. Wir besichtigten die 700 Jahre alten
indianischen Pueblos, von denen das 'Tall House' mit
über 100 Räumen am beeindruckensten war. Vorbei am 'Sunset
Crater' Vulkan, den man leider nicht besteigen darf, ging es
zurück auf die Hauptstraße und das restliche kurze Stück
nach Flagstaff.
Wir bezogen ein Zimmer im Best Western Motel, das,
wie wir später bemerkten, fast direkt neben einer Eisenbahnlinie
lag. Alle halbe Stunde fuhren Güterzüge vorbei,
die endlos lang waren. Die Züge selbst waren nicht so laut,
aber die Loks pfiffen vor jedem Bahnübergang, von denen es
in Flagstaff nicht zu
wenig gibt. Trotzdem schliefen wir gut.
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