
1. Tag: Von München nach San Francisco
Freitag, 18. September:
ÜBERBLICK:
Startort: München
Route über: New York
Zielort: San Francisco
Ziele: keine
Übernachtung: Holiday Inn, Van Ness Av.
Essen: im Flugzeug
Als der Wecker uns unsanft aus dem Bett scheuchte,
war es draußen noch dunkel. Der Flug ging um 9:50, aber wir
wollten sehr frühzeitig am Flughafen sein, um vielleicht doch
noch Plätze nebeneinander zu bekommen.
Schon zwei Wochen vor dem Flug hatten wir versucht Fensterplätze
zu reservieren, aber wir konnten nur noch zwei Mittelplätze
bekommen, und die waren nicht einmal nebeneinander. Das Taxi hatten
wir schon am Abend vorher bestellt. Nach einer kurzen Verhandlung
mit der Fahrerin einigten wir uns auf 80,- DM pauschal. Als wir
am Franz-Josef-Strauß
Flughafen ankamen hatte der Schalter der Delta
Airlines noch nicht mal geöffnet und wir frühstückten
erst einmal. Danach versuchten wir es noch einmal, nun stand schon
eine kleine Gruppe vor dem immernoch geschlossenen Schalter. Die
Abfertigung ging dann recht schnell und weil wir zu den Ersten gehörten,
konnten wir auch problemlos andere Plätze bekommen. Die Dame
war ganz erstaunt, als sie unsere Reservierung sah und meinte, da
hätte die Zentrale wohl wieder einmal nicht gewußt was
sie tun. Auf jeden Fall hatten wir jetzt Fensterplätze im vorderen
Teil der Boing 767. Bei der Gepäckkontrolle meinte der Polizist,
ich hätte wohl mehr als die zugelassenen fünf Kilo Handgepäck,
aber das war auch kein Wunder, weil ich in der Reisetasche die Video-
und Fotoausrüstung verstaut hatte. Wie so häufig hat es
auch an diesem Vormittag in München geregnet und so war der
Abflug ziemlich langweilig. Der Flug war sehr ruhig und das Essen
war wie immer auf Langstreckenflügen. Ein Kinofilm war natürlich
auch im Angebot, die Truman-Story, aber berauschend war der nicht.
Genausowenig berauschend war das Wetter, von München bis New
York eine geschlossene Wolkendecke.
Wie wir es befürchtet hatten, mußten
wir bereits in New York durch die Einwanderungsbehörde. Die
Scheine hatten wir Flugzeug schon fein säuberlich ausgefüllt,
wie es die Amis wünschen, die Eins nur als Strich und die Sieben
wie unsere Eins. Der Raum mit den Paßkontrollen ist äußerst
trist aber mit Hilfe des amerikanischen Schlangensystems ging es
recht zügig voran, wir benötigten nur eine Stunde. Dann
mußten wir zu allem Überfluß auch noch unser Gepäck
am einen Schalter abholen und am nächsten wieder einchecken.
Wieso man nicht durchchecken kann wie in den meisten anderen Ländern
blieb uns ein Rätsel. Schon saßen wir im nächsten
Flugzeug und es ging weiter nach San Francisco. Der Flug war viel
interessanter, ab der Hälfte konnte man sogar was sehen. Die
Strecke ging über Denver und Death Valley, das deutlich erkennbar
war. Bei der Landung in wurde es schon dämmrig. Nachdem wir
das Gepäck bekommen hatten, suchten wir nach dem Schalter von
Dollar-rent-a-Car, bei denen
wir ein Auto bestellt hatten.
Da die einzelnen Autoverleiher nicht im Flughafengebäude untergebracht
sind, werden die Gäste mit Shuttlebussen zu den Büros
gefahren. Mitten auf einem großen Parkplatz stand das Büro
und vor den drei Schaltern drängelten sich die Kunden, wir
auch. Nach einiger Zeit,
es war schon dunkel, waren wir an der Reihe. Die Reservierungsunterlagen
wurden in Empfang genommen und das erste, was wir erfuhren, war,
daß das von uns bestellte Fahrzeug nicht vorhanden war. Erst
wollte uns die Dame ein Cabrio anbieten, natürlich mit Sonderpreis,
aber wir lehnten ab, wer will schon im Herbst oben ohne herumfahren.
Schließlich einigten wir uns auf einen Ford Taurus. Trotz
Spezialpreis, weil ja das andere Auto nicht da war, sollte uns der
Wagen $12,- am Tag mehr kosten. Eigentlich war ich ein wenig verärgert,
aber schon nach kurzer Zeit waren wir froh das große Auto
genommen zu haben. Wir verstauten unser Gepäck und los ging
es. Na ja, so schnell ging´s auch wieder nicht, erst einmal
mußte ich mich mit der Kiste vertraut machen. Alles elektrisch
verstellbar, von den Fenstern bis zu den Sitzen. Und wie war das
mit der Automatik? Lenkradschaltung, aha, und wie geht der Kofferaum
auf? Schließlich fuhren wir doch los und - wir fanden ohne
Umweg sofort das Hotel.
Da hatten wir die ersten 30 Meilen auch schon geschafft
und keinerlei Probleme mit dem Verkehr. Wie war das möglich?
Ganz einfach, zum einen sind die Straßen ordentlich und nach
einfachem System beschildert,
zum anderen ist der Fahrstil der Amerikaner äußerst zuvorkommend
und defensiv. Wie sich im Verlauf der Reise herausstellte, eine
sehr angenehme Eigenschaft, die das Autofahren zum Vergnügen
macht.
Zum Holiday Inn Golden Gateway Hotel, Ecke
Van Ness Avenue 1500 und California Street, gehörte eine Parkgarage,
in der wir das Auto gegen $50,- Gebühr die nächsten Tage
abstellen konnten. An der Rezeption ging alles wie geschmiert und
wir bezogen das Zimmer. Das Zimmer war im 7. Stock und wir hatten
einen schönen Blick nach Osten, den Russian Hill hinunter nach
Downtown. Mittlerweile war es ziemlich spät geworden und weil
wir schon ein paar Stunden unterwegs waren, legten wir uns schlafen.
Kurz vor dem Einschlafen beschlossen wir noch, das Zimmer so schnell
wie möglich zu wechseln. Weil wir direkt an den Aufzugsschacht
angrenzten, konnten wir genau feststellen, wie oft der Aufzug auf
und ab fuhr, das Quietschen war nicht zu überhören. Trotzdem
konnten wir ganz gut schlafen, wir waren entsprechend müde.
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