
12. Tag: Ruhetag Bryce Canyon Nationalpark
Dienstag, 29. September
Übersicht
- Startort: Panguitch
Route über: ---
Zielort: Panguitch
Ziele: Wandern: Sehenswürdigkeiten im Bryce Canyon
Übernachtung: Nelson Motel
Essen: Frühstück: Ruby's Inn Coffeshop, Mittag: Brotzeit,
Abend: Cowboy's Smokehouse Steaks
Für
heute war die Eroberung des Bryce Canyon zu Fuß vorgesehen.
Aber wie es eben so ist, sind wir eben doch nicht in aller Frühe
aufgestanden. Aufgewacht bin ich schon ziemlich früh, aber
es war derartig kalt im Zimmer, daß ich mich nicht überwinden
konnte auch nur eine Zehe unter der Decke hervor zu strecken.
Na ja, irgendwann hat uns der Hunger dann doch aus
den Federn getrieben. Inzwischen war natürlich die Sonne schon
weit über dem Horizont und der geplante Sonnenaufgang im Bryce
Canyon war vorbei. Aber morgen war ja auch noch ein Tag. Schön
gemütlich sind wir in Panguitch frühstücken gegangen,
haben unsere Wanderausrüstung zusammengepackt und am späte
Vormittag Richtung Bryce Canyon losgefahren.
Zunächst führte uns der Weg auf dem Highway
89 nach Süden (siehe Karten auf der nächsten Seite), durch
ein weites und sehr grünes Tal mit einem kleinen Flüsschen.
Es sah aus wie in den Filmen, einsam, dazwischen ein paar kleine
Holzschuppen, die als Unterstand für die Cowboys diensten,
die leider nicht mehr da waren. Fehlte nur noch der Siedlertreck
auf dem Weg in den Westen.
Nach einigen Meilen zweigt die Bundesstraße
12 vom Highway 89 nach Osten ab. Vorbei an einigen Motels und Läden
mit Touristenramsch schlängelt sich die Straße durch
den Red Canyon. Obwohl es schon recht spät war, konnte man
die ausgeprägte rote Färbung des ausgewaschenen Gesteins
bestens sehen. Eigentlich wäre der Canyon auch noch einen Tag
wert, aber wer hat als normal arbeitender Mensch schon unbeschränkt
Zeit.
Nachdem
wir den Bryce Canyon Airport nördlich der Straße passiert
hatten, bogen wir in die Park Road ein. Vom Park war aber bis hierher
nicht viel zu sehen. Noch bevor man den Eingang des Parks erreicht,
trifft man auf Rubys Inn.
Was früher einmal ein Hotel für Parkbesucher war, ist
heute ein größeres Areal, wo man von der Tankstelle über
Hotel, Saloon bis hin zum Supermarkt alles findet. Auch eine kleine
nachgebaute Westernhäuser gibt es. Das Angebot im Supermarkt
war riesig. Nicht bezüglich Lebensmittel, nein, das ist ein
Supermarkt für Touristen. Egal, ob für Sandalentouristen,
die sich nicht vom Auto wegbewegen, oder Tourengeher, die den Park
von hinten bis vorne durchwandern, es ist für alle was da.
Ob man nun nur neue Filme braucht oder gleich einen komplette Überlebensausrüstung,
mit dem nötigen Kleingeld bekommt man alles. Bis wir all den
Kitsch und die guten Waren begutachtet hatten, war es schon nach
Mittag. Im Visitor-Center versogten wir uns noch mit Karten, nach
deren Studium wir feststellten: eine Wanderung rentiert sich nicht
mehr, dafür war es zu spät. Macht aber nichts, denn wie
fast überall kann man die meisten schönen Aussichtspunkte
mit dem Auto erreichen.
Über die gut ausgebaute Park Road fuhren
wir zunächst ca. 18 Meilen bis ans Ende der Straße zum
"Bryce Point". Das dauert, weil die Höchstgeschwindigkeit
nur 25 Mph beträgt. Bryce Point ist gleichzeitig der höchste
Punkt der Straße auf 8296 ft (2529m). Vorn hier aus hat man
einen herrlichen Blick über den ganzen Park. Nur ziemlich zügig
ist es hier oben und schon wieder kalt. Damit wir heute
wenigsten ein wenig Bewegung bekamen entschlossen wir uns uns zu
einem kleinen Rundgang. Vom Bryce Point aus führt der Weg durch
dichtes Gehölz zu den Pink Cliffs. Ziemlich steil und ziemlich
weit geht es da nach unten und wer nicht schwindelfrei ist, hat
da sicher Probleme. An den Cliffs entlang schlenderten wir bis zum
Paria View, genossen die Aussicht und gingen zum Auto zurück.
Auf dem Rückweg zum Parkeingang hielten wir and den verschiedenen
Stationen, die in den Karten als besondere Punkte hervorgehoben
sind. Und es stimmt, die Punkte sind wirklich was besonderes, von
überall hat man einen außergewöhnlich schönen
Blick auf den Park. Es war inzwischen später Nachmittag geworden
und die Sonne veränderte von Minute zu Minute ihre Farben,
die den Park in immer neuen Varianten erscheinen ließen. Hinzu
kam noch die phantastische Wolkenstimmung, die zusammen mit den
skurilen Felstürmen des Parks sehr beeindruckend war. Die schönsten
Teile des Parks werden nur bei Sonnenaufgang richtig beleuchtet.
Das mußten wir sehen. Das hies aber auch sehr früh aufstehen,
igit und das bei der Kälte. 
Da die Wolken immer dichter wurden und zudem ein
kühler Wind aufkam konnten wir uns dann doch von dem Anblick
losreißen. Auf dem Weg zum Visitor Center begann es plötzlich
wie aus Kübeln giesen. Wir waren froh, im Auto zu sitzen. Nach
kurzer Zeit wurde der Regen so stark, daß man die Straße
nicht mehr erkennen konnte, sie wurde zum Bach. Die Autos, die noch
unterwegs waren hielten all an und warteten. Nach etwa 20 Minuten
war dann wieder alles vorbei, es hatte ebenso schnell aufgehört,
wie es begann.
Am Abend wollten wir was kerniges zu Essen haben
und in der Ortsmitte von Panguitch
fanden wir das passende Lokal. Das "Cowboy's
Smokehouse" machte von außen nicht viel her, von
innen auch nicht, aber hier saßen die Bewohnervon Panguitch
und das ist die beste Visitenkarte. Die Speisekarte bot nicht sehr
viel, Steaks eben, aber die in allen Variationen. Prächtig
hat's geschmeckt! Wer in Panguitch vorbeikommt, sollte die Steaks
in Cowboys Smokehouse nicht versäumen.
Zurück im Motel packten wir noch alles
zusammen, damit wir am nächsten Morgen rechtzeitig zum Sonnenaufgang
im Bryce Canyon sein konnten.
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