1. Tag: Ankunft in Budapest und erster Kontakt mit Eingeborenen
- Startort: Wien
- Route über:
- Zielort: Budapest
- Besichtigungen: Bummel durch Budapest
Der Morgen graute.
Der Schärge kam nun schon seit Stunden seiner Aufgabe nach, den König zu
erfreuen, ihm gleichzeitig den Weg durch das Labyrinth der Großstadt Budapest zu zeigen (mit vollkommen unzureichendem
Kartenmaterial) und noch dazu aufzupassen, das man den Beiwagen nicht verliere!
Doch da erwies sich die Ausbildung des Schönling
Fink als Erkunder und Späher (die der König allerdings nur wenigen Untertanen zukommen läßt) als äußerst hilfreich. Der Märchenprinz
übernahm die Führung durch die Stadt (als Flieger hat er ja den Überblick), und so kam es, daß man nach 45 Minuten sinnloser
Umherfahrerei in der Stadt zufällig auf die richtige Straße stieß und schließlich völlig ermattet und ausgelaugt am Ziel ankam.
Die Begrüßungsworte der einheimischen Bevölkerung im Hotel fielen nicht gemäß dem erwarteten Staatsempfang aus: "Wir begrießen
Sie bla bla recht bla bla, hoffän schenes Wettär bla bla bla glucks glucker bla bla wir hoffen bla schönen Aufentchalt bla bla flöt flöt bla
bla .... Für so hohen Staatsbesuch sind diese Worte wohl mehr als unangemessen. Allerdings genügte der den Mützen zugewiesene
Bungalow voll den Anforderungen. König Lilo bestimmte die Schlafplätze: er und der Märchenprinz hatten ein Doppelbett, der
Schönling und Vorkotzer Fink schlief Ihnen zu Füßen in einer umgebauten Couch und die beiden Schnarch-Andreasse hatten ein extra
abgetrenntes Separee.
Und der König sah, daß es gut war.
Der Hoteldiener durfte bei den Ankömmlingen Geld umtauschen (Kurs 1:
40; regulär 1:32)
und der König sah, daß es gut war!
Durch die lange Fahrt ermattet begab sich der Monarch erschöpft ins Bett und
versucht Ruhe zu finden. Dem Märchenprinzen und seinem persönlichem Schärgen gab er den Auftrag über den Schlaf des gerechten zu
wachen. Der Vorkotzer suhlte sich in der Wanne der Bleibe um seinem Ruf als Schönling gerecht zu werden. Der musikalische Bär sah
sich außer Stand das Volk zu belustigen und begab sich in sein Separee (weil er war ja soo müde, da er auf der Fahrt auf dem Rücksitz
der Kalesche des MP (= Märchenprinz) nicht schlafen konnte.
Und der König sah, daß es gut war.
Unterdessen schickt die
aufmerksame Hotelleitung einen handwerklich begabten Eingeborenen zur Reparatur der Liegestätte des Vorkotzers, die eigentlich nur
eine Notlösung darstellte und daher stabiler gemacht werden mußte (wegen des Gewichtes des Schönlings). Der wohlanständige Recke

machte sich daran seine Pflicht still und leise zu erfüllen, um den Schlummer de Souveräns und vor allem die getreu Wache sitzenden
nicht ungebührlich zu stören. Nach einer kurzen in Augenscheinnahme seiner ihm aufgetragenen Arbeit begann er zwar leise aber dafür
um so länger zu hämmern, weshalb er vom König mit den Worten: "Von nun an sollst Du genannt werden "Hämmerer", was soviel heißt
wie Hämmerer." zum Hofschmied geschlagen wurde. Während seiner Arbeit versuchte er dann mit den ihn aufmerksam beobachtenden
Wächtern zu plaudern: "Hurrgu virtschgu bala palyaudvar különlegessegi pu borozo könyuverteka wurtupul .........blabla." Die völlig
Verdutzten sahen sich an und versuchten nun Ihrerseits sich mit dem Hämmerer zu verständigen, wobei die Sprachkenntnisse des
Schärgen von großem Nutzen waren. "Wir nix Ungarn, wir aus Deitschland, du verstäh´n?" Darauf der Hämmerer: "Ohh Deitschland
gud, viel Geld – Magyar nix gud, kein Geld. Poloschwar hörasch deitsch.....", sprach´s und verschwand, um kurz darauf wieder zu
erscheinen, mit einem breiten Lächeln im Gesicht, und ein kleines speckiges und etwas vernudeltes Heftchen unter seinem Hemd
hervorzuzaubern.
Mit einem Langenscheidt Lexikon bewaffnet inspizierte der MP das verdächtige Objekt, das sich als Vokabelheft "Deutsch – Ungarisch"
herausstellte. Daraufhin entwickelte sich eine lebhafte Konversation: "ohh, Minchen sozial, sehr sozial vargasch horp beschkül ...";
Schärge und MP: "Jaja München Sozialamt CSU SPD sehr sozial öhh ähh ...jaja"; Hämmerer: "Auswandärn 50 Dollaar, ich nix haben
Dollar bla bla ...."; "Ähh, ja schwierig Devisen Dollar in Ungarn Ääähhh jaja ..."; usw. Er brauchte die 50$ für ein Visum, aber die
beiden Königstreuen wollten es nicht kapieren, sonst hätte er sie womöglich angepumpt. Unter der Decke des Königs zuckte es ab und
zu, was soviel heißt wie: die Unterhaltung trug zur Belustigung des Monarchen bei,
und der König hörte, daß es gut war.
Nachdem der
Hämmerer seine Pflicht erfüllt und sein Ziel (50$) nicht erreicht hatte, machte er sich aus dem Staube. Der König kroch unter seiner
Decke hervor, belustigt und erholt von der erheiternden Szene, und befahl sodann, sich mit der Stadt vertraut zu machen. Also ging man
los und fuhr zum ersten Mal den "Szecheny-hegy" (was soviel heißt wie: Hügel der 7 Qualen) hinab. Die gastfreundlichen Ungarn hatten,
in weiser Voraussicht, für diesen Zweck eine Zahnradbahn erbaut
und der König sah, daß es gut war.
Der Ausflug wurde vom MP auf
Video gebannt. Als der König der Lauferei in dieser schönen Stadt aber überdrüssig wurde, befahl er den übrigen 4 Mützen und sich
selbst in ihr Domizil zurückzukehren und ein Mahl einzunehmen, was den Gaumen und den Magen ebenfalls erfreute. Zu dem
Abendessen gab es einen Liter besten Rotwein (zur Belustigung aller: dargereicht in einem Erlmeier-Kolben), der derart mundete, daß
noch drei Liter hinterher gebechert wurden.
Und der König sah, daß es gut war.
Das Gesprächsthema der illustren Runde beschränkte
sich (wahrscheinlich wegen dem Alkoholgenuß) auf die Erfahrungen, die jeder in der Bundeswehr gemacht hatte. Bis auf dem
musikalischen Bär (der diesen schwierigen Gang noch machen muß – oder auch nicht?) waren wahrscheinlich alle traurig, als seine
Erlauchtheit seinen geplagten Körper den Wonnen des Schlafes übergeben wollte und deshalb die 5 Mützen in die Kojen schickte.
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