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6. Tag: Die Heimfahrt, oder: Colt Seavers lebt
Man stelle sich vor: Budapest (2 Mio. Einwohner) – Feierabendverkehr – hereinbrechende Dunkelheit und auf dem Hotelparkplatz herrscht Aufbruchstimmung.
Es folgt sodann der erste Stunt!
Der König späht nach einem
Kaufhaus, sieht ein solches, blendet kurz auf (zum MP), fährt über einen 20 cm hohen Bordstein, eine Steintreppe hinab und springt aus dem
Auto, nur um zu erfahren, daß das Geschäft längst geschlossen ist. Macht nix! Weiter! Rote Ampel? ... Wo? Ach so!! Na gut, dann fährt der
MP wieder voraus. Unter dessen ortskundiger (haha) Leitung kommt schließlich der König zu seinem geliebten (weil billigerem) Suchtgift.
Endlich kann man die Stadt verlassen. Die Autobahn verspricht langweilig zu werden, doch der nächste Höhepunkt (Stunt 2) folgt sogleich.
Des durchlauchtigsten Königs Karosse muß mit Benzin gefüllt werden, also steuert der MP (er hat sich vorgedrängt) eine bichlige Tankstelle
an. Die Autotränke sieht aus wie eine Baustelle, der Boden ist frisch betoniert. Der MP will über die Ausfahrt in die Tankstelle einfahren,
erkennt den Fehler, springt über Stock und Stein (Baugrube, rechts neben Auto ½ m tief, links Betonzaun) und stellt sich hinter einen
Russenlaster. Lilo immer hinterher. Der Pichler Fesi muß natürlich die Tragfähigkeit der frisch betonierten Stellen testen (übrigens genau wie ein
pelzbemützter Russe) und zwar indem er darüberlatscht und im Beton versinkt. Das kleine Intermezzo hat ca. 45 min. gedauert. Vollgetankt
geht’s weiter.
"Die verlorene Zeit muß natürlich wieder eingeholt werden!", denkt sich Lilo, fährt wie ein Henker und schimpft über die anderen, weil die wie die Henker fahren und Michi immer treu hinterher. Es kommt zum dritten Stunt.
Dunkel war’s, der Mond schien nicht helle, denn
Nächster Stunt auf der Autobahn. Hinter Tom fährt ein Ösi auf Schwanzlänge auf – Tom wird langsamer – Ösi überholt und schneidet Tom – Lilo blendet auf (ganz normal), zeigt nicht mal den Stinkefinger – Ösi wird langsamer, will Tom ärgern – aber der König bleibt cool – Ösi verdrückt sich (Hähä) – gut gemacht! Fahrerwechsel auf der Autobahn (nein, nicht während der Fahrt) – jetzt darf doch noch der Fesi ran, denn Stunt Nr. 5 muß noch gemacht werden. Autobahn – Fahrbahn wird enger, wir fahren 60 bis 80 km/h – Fesi muß auf die linke Spur – MP überholt rechts – macht das Fenster auf und gibt dem Tom eine Dose Cola – Colt Seavers würde vor Neid erblassen! Aber noch nicht genug der haarsträubenden Szenen. Stunt Nr. 6: Autobahnblockade der LKW´s wegen Nacktfahrverbot (oder war’s Nachtfahrverbot?) in Österreich. Riesiger Stau vor Salzburg. PKW können auf einer schmalen Durchfahrt passieren. Vor uns fährt ein Gespann (ungarischer Mercedes mit Anhänger) und bricht mit 10 cm Seitenspielraum durch die LKW´s hindurch – war nicht schlecht! Und natürlich der König und sein Gefolge immer flott hinterdrein; wenn es kracht, dann ist wenigstens der Ungar der Erste, bei dem es kracht. Die letzten Kilometer in des Königs Heimat verliefen fast ereignislos (langweilige deutsche Autobahn) und alle kamen Dank der Führung des großartigen Königs heil nach Hause, wo sie die Geschichten um die Reise nach Ungarn den Enkeln und Urenkeln erzählen können. Und alle waren der Meinung: SCHEE WAR`S
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© Michael Bernhard, 1997-2000; Bitte beachten Sie die Hinweise zum Urheberrechtsschutz.
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