TRAVEL-DREAMS

... und sonst noch: Listinus Toplisten

Große Persien-Rundreise

von 10.05.1996 bis 29.05.1996

linie

ROTEL-Tours - die andere Art zu Reisen

linie

ROTEL - das rollende Hotel, für mich völliges Neuland. Gut, daß ich einen Begleiter hatte, der schon viele Touren mit diesen Bussen gemacht hatte. Es ist kein Hotel, aber auch kein Wohnwagen und obwohl wir fast jeden Tag an einem anderen Ort waren, konnte ich trotzdem immer im selben Bett schlafen. ROTEL, das heißt auch auf ein wenig Komfort verzichten, die Schlafkabinen haben nur die Maße 60x80x200 cm, aber schon in der ersten Nacht, wie auch in allen folgenden habe ich prächtig geschlafen.

Der Reisebus

Rotel Logo
Hier gehts zu ROTEL

Der Bus mit dem wir unterwegs sein sollten, war eigentlich kein Reisebus im herkömmlichen Sinn. Das Fahrgestell stammt von einem allradgetriebenen Mercedes Lkw mit ganz normalem Füherhaus. Die Reisegäste sitzen in einem speziell gefertigten Aufbau, wo normalerweise die Ladefläche oder der Container des Lkw ist. Der Bus ist erstaunlich bequem, obwohl es weder verstellbare Sitze noch Klimaanlage gibt. Dafür sind Schiebefenster eingebaut und die Sitze sind so hoch, daß man gut die Füße unter dem des Vordermannes ausstecken kann.

Die Schlafkabinen

Die Schlafkabinen sind im Anhänger untergebracht, bei dem sich eine komplette Seitenwand öffnen läßt. Damit wird der Raum vor den Schlafkabinen recht gräumig. Alle packen da mit an und so ist der Schlafwagen in höchstens 10 Minuten fertig aufgebaut. Dabei wird die rechte Außenwand je zur Hälfte nach oben und unten ausgeklappt. Die obere Hälfte bildet das Dach des Vorraums, die untere Hälfte den Fußboden. Der so entstandene Raum wird durch dicke Planen verschlossen, die auch dem stärksten Regen standhalten. In diesem Vorraum kann dann jeder seine Tasche abstellen und an den Stangen im Dach die Kleidung aufhängen.

Bei den Schlafkabinen sind jeweils drei übereinander. Zu den Schlafkabinen gelangt man vom großen Vorraum zunächst in einen kleinen Bereich direkt vor den Kabinen, der durch einen dicken Vorhang von Vorraum abgetrennnt wird. Jede einzelne Kabine ist durch einen weiteren Vorhang sichtgeschützt. Da gibt es neben Matraze, Decke und Kopfkissen natürlich Licht, Gepäcknetz, Fenster mit Vorhang und Moskitonetz und diverse Hacken an denen man dann zusätzlich eine Wäscheleine oder anderes befestigen kann. Ich persönlich habe herrlich in der Kabine geschlafen. Wenn einer in der Gruppe schnarcht, hört man das natürlich, weil die Kabinen nur durch dünne Sperrholzplatten voneinander getrennt sind.

Die Küche

Busfahrer in der Küche
Busfahrer in der Küche

Die Küche ist an der Rückseite des Zugfahrzeuges eingerichtet. Die komplette Rückwand des Busses läßt sich öffnen und dahinter verbirgt sich eine ganze Großküche. Man glaubt garnicht, wie gut die Gerichte schmeckten, die unser Fahrer, der Gerhard, so gekocht hat. Während wir auf Besichtigungstour waren, hat der am Markt oder in Geschäften die Zutaten gekauft und gekocht. An einem Tag wollten die weiblichen Mitreisenden unseren Fahrer entlasten und boten an, für alle zu kochen. Der Versuch war lobenswert, aber geschmeckt hat´s nicht. Kein Wunder, Gerhard weiß welche Mengen er braucht und wie er für 40 Leute würzen muß, daß es schmeckt, wer aber in der Regel nur für ein bis vier Personen kocht, hat für solche Mengen kein Gespür.

Das Reisezubehör

Eingefleischte ROTEL-Fahrer wissen natürlich, was man auf so einer Tour im geländegängigen, allradgetriebenen Bus alles braucht. Eine Wasserflasche, um sich morgens Tee für den Tag abzufüllen. Hosengummis, damit man im Bus und der Schlafkabine eine Habseligkeiten befestigen kann. Taschenlampe, Messer, Block und Bleistift, Klebeband und und und. Eine Menge Kleinigkeiten, die das Leben leichter machen. Es geht natürlich auch ohne die 'Überlebensausrüstung', aber eben nicht so angenehm.

Bekleidungsvorschriften im Iran
Bekleidungsvorschriften im Iran

Nicht zu vergessen natürlich die Kleidung. Der Iran ist muslimisch, also kleidet man sich, wie es die Einheimischen tun, was sowieso verlangt wird. Die Männer tragen lange Hosen und längärmlige Hemden, Sandalen sind in Ordnung, aber bitte mit Socken. Die Damen haben es da viel schwerer, zwar sind die Vorschriften nicht so streng wie jetzt in Afgahnistan oder Saudi Arabien, aber langer Mantel mit Kopftuch oder ein Tschador (großer Umhang) müssen es schon sein. Der Gesichtsschleier ist überflüssig.

Ganz wichtig, die Fotoausrüstung. Nochmal alles sorgfältig überprüfen und mindestens einen Film pro Tag einplanen.

Die Vorbereitungen waren also abgeschlossen und es konnte losgehen.